Montag, 1. Februar 2010

Erste Weberfahrungen

Im Herbst letzen Jahres wurde ich bei einem Besuch im Wollmeise Shop durch Yasmin mit dem Weben infiziert. Diese wunderschönen Tücher, die man aus der Sockenwolle und dem Lacegarn in den bekannten Traumfarben herstellen kann, dieser Gedanke hat mich nicht mehr losgelassen. Und wie der Zufall es wollte, kurze Zeit danach konnte ich ein Asford Knitters Loom mit 50cm Breite kaufen. Aber mir hat dann doch die Zeit gefehlt anzufangen und irgendwie habe ich mich auch nicht rangewagt. Aber jetzt am letzten Wochenende ging es los. Und mein erster Versuch ist erst einmal gründlich mißlungen, denn ich habe das Webstück, das Ihr hier auf den ersten zwei Fotos seht, aus dem Rahmen geschnitten. Was ist schief gelaufen?

1. Fürs erste Weben habe ich ein zu dünnes Garn (4-fädige Sockenwolle von Regia als Kette und Schuß) und einen zu feinen Kamm (40/10) genommen.
2. Mit dem dünneren Garn habe ich auch mehr Schwierigkeiten gehabt ein Gefühl für die Kante und die Festigkeit des Gewebes bekommen. Die Kante ist an einigen Stellen zu fest, an anderen bilden sich Schlaufen. Einige Bereiche im Gewebe sind zu eng zusammengezogen, andere zu locker. Man sieht es auf den Fotos und ich glaube nicht, dass ein Waschgang da noch viel Abhilfe bringt.
3. Einen wirklich großen Fehler habe ich beim Spannen mit dem Kettbaum begangen. Ich habe kein Papier zwischen die Fadenschichten gelegt und so ist die Spannung so ungleichmäßig geworden, dass einige Fäden, zu viele, ihre Spannung verloren hatten. Das war dann das endgültige Signal alles rauszuschneiden.
4. Ein Nebeneffekt war, dass ich die Wolle von der Einfärbung her schrecklich finde. Am Knäuel hat sie mir mal gefallen, aber schon gestrickt sah sie unmöglich aus und als Schal noch schlimmer, selbst als Probearbeit. Ich möchte einfach ein optisch schönes Stück vor Augen habe, wenn ich schon die ganze Zeit draufgucke.
Also habe ich gestern Mittag einen neuen Versuch gestartet. Und weil es in unserer Wohnung zu eng ist, habe ich mich mit einer dicken Jacke auf den Balkon begeben und meinen Rahmen bespannt. Zum Glück schien die Sonne. Und so sah das dann aus:

Das Weben geht eigentlich recht schnell und so kann ich bereits den fast fertigen Schal präsentieren. Diesmal habe ich 6-fädige Sockenwolle, den 30/10 Kamm genommen und nur 36 Fäden gespannt. Die Ränder sind zwar immer noch nicht optimal, aber viel besser geworden. Allerdings habe ich die Randfäden doppelt genommen. Das Webbild ist auch noch recht ungleichmäßig, ich vergesse immer wieder den Kamm leicht anzuziehen und schlage ihn öfters mal zu fest an das Gewebe. Jetzt habe ich nur noch ein kleines Stück zu weben und dann werde ich das Werk rausnehmen, die Fransen verknoten, den Schal waschen und sehen wie er endgültig aussieht. Fortsetzung folgt...

4 Kommentare:

  1. Ein super schöner und interessanter Eintrag...
    Und Dein Gewebtes sieht nach einem Erfolgserlebnis aus...
    Ganz lieben Gruß an Dich
    Steffi :)

    AntwortenLöschen
  2. Das zweite sieht doch schon richtig gut aus. Bin gespannt, wie er nach dem Waschgang aussieht. Da verschwinden die kleineren Unebenheiten dann noch.
    Für 4-fach Sockenwolle habe ich den 40/10er Kamm benutzt und finde den eigentlich für 4-fach perfekt.

    Liebe Grüße
    Susann

    AntwortenLöschen
  3. Hallo liebe Angelika
    der zweite Schal sieht toll aus. Besonders die feinen Schattierungen in der Kette. Wunderbar. Du musst unbedingt berichten wie sich der Schal mit dem 30er Kamm beim tragen macht, ich habe nämlich immer nur den 40er benutzt, aus Angst das gute Stück könnte zu locker werden. Mutig bist Du ja auch: Kette spannen bei Schneetemperaturen. Aber das Ergebnis wärmt wahrscheinlich sehr gut. :o)
    Herzliche Grüße,
    Petra

    AntwortenLöschen
  4. Hallo Angelika.
    Ich habe seit etwa 1 Jahr den gleichen Webrahmen liegen, aber mich bisher nicht herangetraut. Dein Erfolg ist doch recht groß. Ich glaube, ich werde es doch einmal versuchen.
    Danke für deinen Blog-Beitrag
    Liebe Grüße
    Elsbeth

    AntwortenLöschen