Sonntag, 30. Dezember 2007

Was sind Grödel?

"Ihr brauchts Grödel" ... wurde uns nach unserer letzten Winterwanderung in einem Sportgeschäft gesagt. Noch nie hatte ich dieses Wort gehört. Für mich Preußin waren das Steigeisen oder Schneespikes. Aber wie dem auch sei, auf unserer Tour zum Riederstein und Baumgarten kurz vor Weihnachten hätten wir sie gebraucht. Wir mussten umkehren, weil wir im verharschten Schnee und auf glatten Flächen an einem steileren Abschnitt nur unter Abrutschgefahr hätten weiterlaufen können.
Also haben wir uns jetzt zu Weihnachten Grödel geschenkt und gestern bei dem sonnigen Wetter gleich ausprobiert.

Unser Ziel war der Spitzstein. Das Laufen mit den Grödeln ist im Schnee und auf Eis einfach genial und man fühlt sich sehr sicher. Dafür hätten wir dann aber auf dieser Tour in einigen Passagen Schneeschuhe gebraucht.
Wir sind in ein Schneefeld geraten und zwischendurch bis zu den Oberschenkeln eingesunken. Das Vorankommen war äußerst mühselig und sehr sehr anstrengend. Im Winter sind die Wege manchmal schlecht zu finden und die Ausschilderung vom Sommer passt nicht immer. Aber alles ist gut gegangen und wir haben uns auf einer Alm bei einer Gulaschsuppe wieder erholt. Auf die Weiterwanderung zum Gipfel haben wir dann aber lieber verzichtet.
Ich kann nur sagen Winterwanderungen in den Bergen sind wirklich spannend, abenteuerlich und man verbraucht viele Kalorien.

Ganz herzlichen Dank für Eure Weihnachtsgrüße. Wir haben die Tage ohne viel Tam-Tam verbracht, die Schwiegereltern und Freunde besucht und in München die Ausstellung über die Königsgräber der Skyten angesehen.
Gestrickt habe ich auch einiges, aber es gibt noch nichts zum Vorzeigen.
Ich habe gesehen, dass einige ihre Strick-Jahresstatistiken fertig haben. Das hat mich daran erinnert, dass ich meine Pullover- und Sockenübersicht 2007 mal wieder auf den neuesten Stand bringen muss.

Was sind Grödel?

"Ihr brauchts Grödel" ... wurde uns nach unserer letzten Winterwanderung in einem Sportgeschäft gesagt. Noch nie hatte ich dieses Wort gehört. Für mich Preußin waren das Steigeisen oder Schneespikes. Aber wie dem auch sei, auf unserer Tour zum Riederstein und Baumgarten kurz vor Weihnachten hätten wir sie gebraucht. Wir mussten umkehren, weil wir im verharschten Schnee und auf glatten Flächen an einem steileren Abschnitt nur unter Abrutschgefahr hätten weiterlaufen können.
Also haben wir uns jetzt zu Weihnachten Grödel geschenkt und gestern bei dem sonnigen Wetter gleich ausprobiert.

Unser Ziel war der Spitzstein. Das Laufen mit den Grödeln ist im Schnee und auf Eis einfach genial und man fühlt sich sehr sicher. Dafür hätten wir dann aber auf dieser Tour in einigen Passagen Schneeschuhe gebraucht.
Wir sind in ein Schneefeld geraten und zwischendurch bis zu den Oberschenkeln eingesunken. Das Vorankommen war äußerst mühselig und sehr sehr anstrengend. Im Winter sind die Wege manchmal schlecht zu finden und die Ausschilderung vom Sommer passt nicht immer. Aber alles ist gut gegangen und wir haben uns auf einer Alm bei einer Gulaschsuppe wieder erholt. Auf die Weiterwanderung zum Gipfel haben wir dann aber lieber verzichtet.
Ich kann nur sagen Winterwanderungen in den Bergen sind wirklich spannend, abenteuerlich und man verbraucht viele Kalorien.

Ganz herzlichen Dank für Eure Weihnachtsgrüße. Wir haben die Tage ohne viel Tam-Tam verbracht, die Schwiegereltern und Freunde besucht und in München die Ausstellung über die Königsgräber der Skyten angesehen.
Gestrickt habe ich auch einiges, aber es gibt noch nichts zum Vorzeigen.
Ich habe gesehen, dass einige ihre Strick-Jahresstatistiken fertig haben. Das hat mich daran erinnert, dass ich meine Pullover- und Sockenübersicht 2007 mal wieder auf den neuesten Stand bringen muss.

Dienstag, 18. Dezember 2007

Indien 2

Vielen Dank für Euer Interesse, es macht mir Spaß die Reise nochmals in Gedanken und Bildern vorbeiziehen zu lassen.
Hier ist nun die Fortsetzung:
Von Bombay ging es mit dem Flugzeug weiter, nach Aurangabad. In den folgenden 2 1/2 Tagen haben wir die Stadt selbst sowie die Höhlen von Ellora und Ajanta besichtigt.
Diese Höhlen gehören als bedeutendste historische Bauwerke Indiens zum UNESCO Weltkulturerbe. Sie wurden im 2.- 10. Jh. von indischen Künstlern und Gläubigen des Buddhismus, Jainismus und Hinduismus geschaffen. Ganze Kathedralen, Kapellen und Klöster hat man damals in den Fels gehämmert und zusätzlich reich mit Skulpturen ausgeschmückt.
Eigentlich sind alle Höhlen beeindruckend, aber das großartigste Bauwerk in Ellora ist der Kailasha Tempel. Aus dunklem Vulkangestein wurde ein Shiva Tempel gehauen, dem mystischen Berg Kailash, dem Wohnsitz der Götter, nachempfunden.

In Ajanta können neben wunderschönen Skulpturen auch farbenfrohe Felsmalereien betrachtet werden, die Geschichten und Legenden aus Buddhas Leben sowie Sitten und Gebräuche am Hof darstellen.

Auf der Fahrt zu den Besichtigungsstätten sind uns immer wieder endlose Karawanen mit Ochsenkarren begegnet. Wanderarbeiter, die als Erntehelfer oder auf Baustellen arbeiten, ziehen mit ihren Familien und ihrem ganzen Hab und Gut zum nächsten Arbeitsplatz.
Von Aurangabad sind wir zurück nach Bombay geflogen und von da aus weiter nach Ahmedabad. Ab jetzt ging es für ca. 5000 Kilometer mit dem Auto weiter. Unser nächstes Ziel war Palitana, im Bundesstaat Gujarat, einer der fünf wichtigsten Pilgerorte der Jains. Hier gibt es eine Kurzinfo zum Jainismus.
Das Tempelgelände mit 836 Marmortempeln liegt auf einem Berg und ist über 3500 Stufen zu erreichen.
Um 6:30 haben wir unseren Aufstieg begonnen, denn er ist entsprechend anstrengend und um die Mittagszeit wird es glühend heiß. Begleitet wurden wir von einem 72-jährigen Reiseführer, der uns immer wieder ermahnt hat langsam und gleichmäßig zu gehen. Er besteigt diesen Berg seit seiner Kindheit mindestens 2x die Woche und ist entsprechend fit gewesen. Ich hatte noch tagelang Muskelkater, denn der Abstieg war nicht weniger anstrengend und vorallem in der prallen Sonne.
Viele Pilger haben sich hochtragen lassen und auch wir wurden am Fuß des Berges von Trägern bestürmt. Wir hätten uns in eine Art Gartenstuhl setzen können, der auf zwei Bambusholmen befestigt ist und von vier Männern getragen wird. Oder im Schneidersitz auf einem an einem Bambusholm aufgehängten Sitz setzen und von zwei Männern getragen werden. Diese Holme liegen ohne irgendeine Polsterung auf den Schultern dieser Träger. Schon das Zusehen hat mir weh getan und mit ihren nicht selten übergewichtigen Pilgern laufen diese dünnen Männer dann ca. zwei Stunden zum Gipfel.
Für uns kam es nicht in Frage uns Hochtragen zu lassen. Trotzdem kommt man auch in Konflikte, weil diese Tragearbeit die einzige Verdienstmöglichkeit für die Männer in dieser Gegend ist.

Indien 2

Vielen Dank für Euer Interesse, es macht mir Spaß die Reise nochmals in Gedanken und Bildern vorbeiziehen zu lassen.
Hier ist nun die Fortsetzung:
Von Bombay ging es mit dem Flugzeug weiter, nach Aurangabad. In den folgenden 2 1/2 Tagen haben wir die Stadt selbst sowie die Höhlen von Ellora und Ajanta besichtigt.
Diese Höhlen gehören als bedeutendste historische Bauwerke Indiens zum UNESCO Weltkulturerbe. Sie wurden im 2.- 10. Jh. von indischen Künstlern und Gläubigen des Buddhismus, Jainismus und Hinduismus geschaffen. Ganze Kathedralen, Kapellen und Klöster hat man damals in den Fels gehämmert und zusätzlich reich mit Skulpturen ausgeschmückt.
Eigentlich sind alle Höhlen beeindruckend, aber das großartigste Bauwerk in Ellora ist der Kailasha Tempel. Aus dunklem Vulkangestein wurde ein Shiva Tempel gehauen, dem mystischen Berg Kailash, dem Wohnsitz der Götter, nachempfunden.

In Ajanta können neben wunderschönen Skulpturen auch farbenfrohe Felsmalereien betrachtet werden, die Geschichten und Legenden aus Buddhas Leben sowie Sitten und Gebräuche am Hof darstellen.

Auf der Fahrt zu den Besichtigungsstätten sind uns immer wieder endlose Karawanen mit Ochsenkarren begegnet. Wanderarbeiter, die als Erntehelfer oder auf Baustellen arbeiten, ziehen mit ihren Familien und ihrem ganzen Hab und Gut zum nächsten Arbeitsplatz.
Von Aurangabad sind wir zurück nach Bombay geflogen und von da aus weiter nach Ahmedabad. Ab jetzt ging es für ca. 5000 Kilometer mit dem Auto weiter. Unser nächstes Ziel war Palitana, im Bundesstaat Gujarat, einer der fünf wichtigsten Pilgerorte der Jains. Hier gibt es eine Kurzinfo zum Jainismus.
Das Tempelgelände mit 836 Marmortempeln liegt auf einem Berg und ist über 3500 Stufen zu erreichen.
Um 6:30 haben wir unseren Aufstieg begonnen, denn er ist entsprechend anstrengend und um die Mittagszeit wird es glühend heiß. Begleitet wurden wir von einem 72-jährigen Reiseführer, der uns immer wieder ermahnt hat langsam und gleichmäßig zu gehen. Er besteigt diesen Berg seit seiner Kindheit mindestens 2x die Woche und ist entsprechend fit gewesen. Ich hatte noch tagelang Muskelkater, denn der Abstieg war nicht weniger anstrengend und vorallem in der prallen Sonne.
Viele Pilger haben sich hochtragen lassen und auch wir wurden am Fuß des Berges von Trägern bestürmt. Wir hätten uns in eine Art Gartenstuhl setzen können, der auf zwei Bambusholmen befestigt ist und von vier Männern getragen wird. Oder im Schneidersitz auf einem an einem Bambusholm aufgehängten Sitz setzen und von zwei Männern getragen werden. Diese Holme liegen ohne irgendeine Polsterung auf den Schultern dieser Träger. Schon das Zusehen hat mir weh getan und mit ihren nicht selten übergewichtigen Pilgern laufen diese dünnen Männer dann ca. zwei Stunden zum Gipfel.
Für uns kam es nicht in Frage uns Hochtragen zu lassen. Trotzdem kommt man auch in Konflikte, weil diese Tragearbeit die einzige Verdienstmöglichkeit für die Männer in dieser Gegend ist.

Freitag, 14. Dezember 2007

Indien 1

Wie soll man so viele Erlebnisse aus fünf Wochen auf eine verträgliche Menge reduzieren? Ich hoffe, es macht Euch Spaß so ein wenig über meine Indieneindrücke zu lesen und Ihr haltet meine langen Monologe aus. Wen Indien nicht so sehr interessiert, es wird auch immer wieder einige Strickeinträge geben, denn so langsam kommt die Lust auf die Nadeln wieder.
Wenn man Indien hört, denkt man sofort an prächtige Maharajapaläste und Slums, an Gurus und Sadhus, Schlangenbeschwörer, heilige Kühe und bunte Saris. All das und noch viel mehr haben wir gesehen.
Eine Reise nach Indien führt einen in eine Welt extremer Kontraste, Rätsel und Widersprüche - Indien zieht einen einfach in seinen Bann. Es ist aufregend, choatisch, manchmal schwer zu verstehen, aber immer spannend. Die Gegensätze haben unsere Reise begleitet, manchmal waren sie für mich kaum aushalten.
Hier nur einige Beispiele:
Der prunkvolle Maharaja-Palast von Samode, heute eines der teuersten Touristenhotels, steht mitten in einem ganz ärmlichen Dorf.
Junge, akademisch gebildete Inder, die trotzdem von ihren Eltern eine Ehefrau für sich suchen lassen.
Reiche (dicke) Inder, die sich von vier dünnen ausgemergelten jungen Männern auf einen heiligen Berg (Palitana) hochtragen lassen.
Millionen von heiligen Kühen, die gehuldigt und verehrt werden und alles vollsch...en.
Man spaziert durch die Vergangenheit und bewegt sich gleichzeitig in der modernsten Moderne.
Da Indien das Geburtsland großer Weltreligionen ist und eine interessante wie wechselvolle Geschichte aufzuweisen hat war unsere Reise entsprechend kulturlastig. Nix mit Ayurveda, Ashrams, Yoga und Goa. Für meinen Mann war es schon seine 4. Indienreise, für mich meine erste.
Begonnen hat unsere Tour in Bombay - heute Mumbai - und ich hatte am ersten Abend einen richtigen Kulturschock. Die Lautstärke der ständigen Huperei, der Gestank der Abgase, der chaotische Verkehr, die Bettler, die an unser Autofenster klopften, wenn wir irgendwo standen - das alles hat mich nach dem Flug so richtig fertig gemacht.
Aber am nächsten Tag hatte ich mich doch einigermaßen gefangen.
Das war unser Besichtigungsprogramm in Bombay:
Dhobi Ghat (traditioneller Waschplatz), Victoria Terminus (der berühmtesete Bahnhof der Stadt), Prince of Wales Museum, Gateway to India, Mani Bhawan (Mahathma Gandhi Museum), Hindutempel im "Alt-Bombay" mit großem Teich, Hanging Gardens, Türme des Schweigens, Jain Tempel, Crowford Market, alte Kolonialarchitektur (Universität, Kirchen, usw.), Nehru Center mit großer Ausstellung, .....
Drei Besuche möchte ich herausgreifen:

Unter unglaublichen Bedingungen wird hier, in den Dhobi Ghats, die Wäsche der Stadt von Privatpersonen, Hotels, Krankenhäusern gewaschen und anschließend mit einem Kohlebügeleisen gebügelt.

Ich frage mich wie das organisiert ist, dass auch tatsächlich die richtige Wäsche wieder zurückkommt, besonders wenn man die gigantischen Wäscheberge so sieht.

An Mahatma Gandhi der großen Seele Indiens geht kein Weg vorbei. Ein Haus, das ihm in Bombay von einem Juwelier zum Leben zur Verfügung gestellt wurde, ist heute ein kleines Museum. Da kann man seine Wohnräume, viele Spinnräder und Szenen aus seinem Leben sehen. Was ich nicht wußte oder auch wieder vergessen hatte, dass das Spinnrad das Symbol des Widerstandes war. Die Inder sollten sich ihre Kleider aus ihrer eigenen Baumwolle selber weben und nicht die in England hergestellten Kleidungsstücke tragen.
Und Gandhi hat 1939 einen Brief an Hitler geschrieben, den er mit "Dear friend,...." anredet, dann aber an ihn appelliert diesen falsch eingeschlagenen Weg zu verlassen. Er hat auf seinen Brief nie eine Antwort bekommen.

Nur von weitem haben wir die Türme des Schweigens, die Begräbnisstätte der Parsen gesehen. Sie liegen in einem größeren bewaldeten Gebiet inmitten der Millionenstadt Bombay und man erkennt sie vor allem daran, dass über ihnen Geier und anderen Raubvögel kreisen. Auch heute noch werden die Leichen der Zoroastrier oder Parsen auf diese Türme gebracht und von den Vögeln abgefressen. Da aber durch die Vogelgrippe 97% der Geier verendet sind überlegt man jetzt Geier aus dem Himalaya zu importieren. Normalerweise darf man überhaupt nicht auf das Gelände der Parsen, aber weil unser Bombay Reiseleiter Parse war, durften wir wenigstens mit dem Auto reinfahren und die Gebetshallen sehen.
Was einen in Indien immer wieder kurz vor einen Herzinfakt treibt, zumindest einige kurzzeitige Atemstillstände verursacht, ist die indische Fahrweise. Dazu mal mehr in einem anderen Beitrag. Wer Lust hat kann zur Einstimmung sich mal diese oder auch noch andere kleinen Videosequenzen ansehen, die so im Internet zu finden sind. Indian Driving und Cow crossing street

Indien 1

Wie soll man so viele Erlebnisse aus fünf Wochen auf eine verträgliche Menge reduzieren? Ich hoffe, es macht Euch Spaß so ein wenig über meine Indieneindrücke zu lesen und Ihr haltet meine langen Monologe aus. Wen Indien nicht so sehr interessiert, es wird auch immer wieder einige Strickeinträge geben, denn so langsam kommt die Lust auf die Nadeln wieder.
Wenn man Indien hört, denkt man sofort an prächtige Maharajapaläste und Slums, an Gurus und Sadhus, Schlangenbeschwörer, heilige Kühe und bunte Saris. All das und noch viel mehr haben wir gesehen.
Eine Reise nach Indien führt einen in eine Welt extremer Kontraste, Rätsel und Widersprüche - Indien zieht einen einfach in seinen Bann. Es ist aufregend, choatisch, manchmal schwer zu verstehen, aber immer spannend. Die Gegensätze haben unsere Reise begleitet, manchmal waren sie für mich kaum aushalten.
Hier nur einige Beispiele:
Der prunkvolle Maharaja-Palast von Samode, heute eines der teuersten Touristenhotels, steht mitten in einem ganz ärmlichen Dorf.
Junge, akademisch gebildete Inder, die trotzdem von ihren Eltern eine Ehefrau für sich suchen lassen.
Reiche (dicke) Inder, die sich von vier dünnen ausgemergelten jungen Männern auf einen heiligen Berg (Palitana) hochtragen lassen.
Millionen von heiligen Kühen, die gehuldigt und verehrt werden und alles vollsch...en.
Man spaziert durch die Vergangenheit und bewegt sich gleichzeitig in der modernsten Moderne.
Da Indien das Geburtsland großer Weltreligionen ist und eine interessante wie wechselvolle Geschichte aufzuweisen hat war unsere Reise entsprechend kulturlastig. Nix mit Ayurveda, Ashrams, Yoga und Goa. Für meinen Mann war es schon seine 4. Indienreise, für mich meine erste.
Begonnen hat unsere Tour in Bombay - heute Mumbai - und ich hatte am ersten Abend einen richtigen Kulturschock. Die Lautstärke der ständigen Huperei, der Gestank der Abgase, der chaotische Verkehr, die Bettler, die an unser Autofenster klopften, wenn wir irgendwo standen - das alles hat mich nach dem Flug so richtig fertig gemacht.
Aber am nächsten Tag hatte ich mich doch einigermaßen gefangen.
Das war unser Besichtigungsprogramm in Bombay:
Dhobi Ghat (traditioneller Waschplatz), Victoria Terminus (der berühmtesete Bahnhof der Stadt), Prince of Wales Museum, Gateway to India, Mani Bhawan (Mahathma Gandhi Museum), Hindutempel im "Alt-Bombay" mit großem Teich, Hanging Gardens, Türme des Schweigens, Jain Tempel, Crowford Market, alte Kolonialarchitektur (Universität, Kirchen, usw.), Nehru Center mit großer Ausstellung, .....
Drei Besuche möchte ich herausgreifen:

Unter unglaublichen Bedingungen wird hier, in den Dhobi Ghats, die Wäsche der Stadt von Privatpersonen, Hotels, Krankenhäusern gewaschen und anschließend mit einem Kohlebügeleisen gebügelt.

Ich frage mich wie das organisiert ist, dass auch tatsächlich die richtige Wäsche wieder zurückkommt, besonders wenn man die gigantischen Wäscheberge so sieht.

An Mahatma Gandhi der großen Seele Indiens geht kein Weg vorbei. Ein Haus, das ihm in Bombay von einem Juwelier zum Leben zur Verfügung gestellt wurde, ist heute ein kleines Museum. Da kann man seine Wohnräume, viele Spinnräder und Szenen aus seinem Leben sehen. Was ich nicht wußte oder auch wieder vergessen hatte, dass das Spinnrad das Symbol des Widerstandes war. Die Inder sollten sich ihre Kleider aus ihrer eigenen Baumwolle selber weben und nicht die in England hergestellten Kleidungsstücke tragen.
Und Gandhi hat 1939 einen Brief an Hitler geschrieben, den er mit "Dear friend,...." anredet, dann aber an ihn appelliert diesen falsch eingeschlagenen Weg zu verlassen. Er hat auf seinen Brief nie eine Antwort bekommen.

Nur von weitem haben wir die Türme des Schweigens, die Begräbnisstätte der Parsen gesehen. Sie liegen in einem größeren bewaldeten Gebiet inmitten der Millionenstadt Bombay und man erkennt sie vor allem daran, dass über ihnen Geier und anderen Raubvögel kreisen. Auch heute noch werden die Leichen der Zoroastrier oder Parsen auf diese Türme gebracht und von den Vögeln abgefressen. Da aber durch die Vogelgrippe 97% der Geier verendet sind überlegt man jetzt Geier aus dem Himalaya zu importieren. Normalerweise darf man überhaupt nicht auf das Gelände der Parsen, aber weil unser Bombay Reiseleiter Parse war, durften wir wenigstens mit dem Auto reinfahren und die Gebetshallen sehen.
Was einen in Indien immer wieder kurz vor einen Herzinfakt treibt, zumindest einige kurzzeitige Atemstillstände verursacht, ist die indische Fahrweise. Dazu mal mehr in einem anderen Beitrag. Wer Lust hat kann zur Einstimmung sich mal diese oder auch noch andere kleinen Videosequenzen ansehen, die so im Internet zu finden sind. Indian Driving und Cow crossing street

Dienstag, 11. Dezember 2007

Bin wieder aus Indien zurück

Fünf Wochen Indien waren der absolute Wahnsinn. Lebendig, interessant, aufregend, erlebnisreich, lehrreich und unglaublich anstrengend. In den nächsten Tagen schreibe ich mal ein wenig über meine Eindrücke.
Auf jeden Fall sind wir sind wieder gesund zurück, was bei der indischen Fahrweise nicht ganz selbstverständlich ist. Zur Zeit hänge ich noch ein wenig im Jetlag und weiß zwischendurch gar nicht so richtig wo ich mich befinde. Besonders wenn ich mir unsere Fotos ansehe.
Nur fünf Minuten irgendwo am Straßenrand und die Fotomotive nehmen kein Ende. Nun haben wir über 10000 Bilder auf der Festplatte, die irgendwie geordnet werden müssen. Hier mal ein kleiner Appetithappen:

Gestrickt habe ich in den Wochen, wie man es sich sicher vorstellen kann, fast gar nichts. Im Zug oder am Flughafen hatte ich mal ab und zu Zeit für einige Runden an Stupen für meine Nichte.