Schon lange träumt mein Mann davon im Winter mit Schneeschuhen vom Königssee zum Funtensee hochzuwandern. Und da für Karfreitag und Karsamstag schönes Wetter angekündigt war, haben wir uns entschlossen es dieses Jahr tatsächlich mal zu wagen. Über Ostern hat das Kärlingerhaus im Rahmen der Skitourenwochen geöffnet und unsere Idee war es am Karfreitag mit unseren Schneeschuhen hochzusteigen, oben am Funtensee zu übernachten und am Samstag wieder abzusteigen. Uns war es schon klar wie brutal anstrengend das werden könnte, aber dass uns diese Wanderung - besonders mich - so schaffen würde, das hatte ich nicht erwartet. Ich mache ja auch regelmäßig Sport und habe extra für diese Tour einige Runden mehr in den Isarauen gedreht, aber es hat nicht ausgereicht.
Hier ging es los, um ca. 10:30 Uhr hat das Boot in St. Bartholomä angelegt und wir haben unsere Rucksäcke geschultert.Es fing auch ganz harmlos an, denn die erste halbe Stunde läuft man eben am See entlang, vorbei an malerisch umgestürzten Bäumen und ganzen Feldern und Hängen voller Christrosen. Dann ging es etwa eine bis eineinhalb Stunden ziemlich steil bergauf, noch ohne Schnee, aber das kannten wir schon von unseren früheren Touren.
So nach und nach kamen wir im Schnee an, erst sah alles noch wie gezuckert aus, dann gab es eine fast geschlossene Schneedecke und irgendwann sind wir so richtig tief bis zu den Knien eingesunken. Es wurde Zeit die Gamaschen und die Schneeschuhe anzulegen, was gar nicht so einfach war, denn wir hatten dicke Jacken an und außerdem noch ca. 10-12 kg Gepäck auf dem Rücken. Wir sind dann mit den Schneeschuhen weitergegangen, aber es war alles mehr als mühsam, denn wir mussten sie immer wieder abschnallen, denn die Wege waren nicht durchgehend mit Schnee bedeckt. Nach etwa der Hälfte der Strecke und erst einem Drittel der Höhenmeter, die berüchtigte Saugasse mit ihren 34 Serpentinen hatten wir ja noch vor uns, haben wir entschieden umzukehren, denn ich war schon total erschöpft. Außerdem hatte ich Angst bekommen, weil die Wege zum Teil sehr schmal waren und auf mich alles einen abschüssigen Charakter machte. Im Sommer macht mir das nichts aus, aber im Winter, wenn diese Wege nicht richtig zu sehen sind bzw. nur ganz schmal sind, eben so, wie die Skitourengeher sie vorgespurt haben, da bleibt mir dann doch die Luft weg.
Wir hatten ja schon einige Touren mit Schneeschuhen gemacht, aber da waren die Wege doch nicht so steil. Außerdem hatten wir diesmal den Druck, dass wir frühzeitig entscheiden mussten, wie es weiter geht. Wenn wir weiter gegangen wären, dann muss man unweigerlich bis zum Ende, und das wäre das Kärlingerhaus gewesen. Mit den Schneeschuhen und meinen müden Beinen wären es sicherlich 4-5 Stunden geworden. Zurück nach St. Bartholomä waren es etwa 2½ Stunden. Da war es dann klar, dass wir zurück gehen und es nächstes Jahr mit einem hoffentlich besseren Trainingszustand erneut versuchen. Wir haben den Tag dann mit einem leckeren Kaffee, Kuchen und diversen Erfrischungsgetränken ausklingen lassen.
Ihr werdet es nicht glauben, es macht trotzdem viel Spaß, aber jetzt pflege ich erst einmal meinen gigantischen Muskelkater ...
Sonntag, 4. April 2010
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Ach, liebe Angelika,
AntwortenLöschenmanchmal geht es einfach nicht und dann ist es auf jeden Fall besser umzudrehen - und trotzdem den Tag gut ausklingen zu lassen. Das hast du gutgemacht. Deshalb wünsche ich dir morgen einen besonders schönen Ostermontag.
Liebe Grüße
Ingrid
Hallöhchen Angelika, wow, tolle Sachen machst du und das stöbern in deinem Blog hat richtig Spaß gemacht! Bis bald mal... Pamela
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