Vielen Dank für Eure Kommentare zum Ripple. Nur ganz kurz, der Ripple wächst und schöne Knöpfe habe ich auch bereits gefunden. Demnächst gibt es mehr dazu.
Aber nun zu diesem Thema:
Seit Montagabend bin ich zurück von meinem Workshop bei
Wolle&Design und jetzt wird es doch langsam Zeit, dass ich Euch ein wenig davon berichte. Denn es gibt unglaublich viel zu erzählen. Teilgenommen haben eine Strickfreundin aus München und ich am Workshop " Mit 20, 30 Farben stricken nach Monets Seerosenteich - kein Problem..."
;-)))An das Stricken mit vielen Farben hatte ich mich bisher nur ganz selten herangetraut. Daher wollte ich schon seit langem bei Rosemarie Kaufmann einen Strickkurs mitmachen, habe aber bisher nie einen Platz ergattert. Ich war immer zu spät. Aber diesmal hatte ich Glück. Ich hatte schon die ganze Zeit darauf gewartet, dass der Newsletter endlich kommt, wusste aber nicht wann.
Dann vor einigen Wochen, irgendwann spät abends, war es soweit, aber ich saß im Wohnzimmer und strickte. Und nur weil ich an diesem Abend mal früher ins Bett wollte, bin ich zum Rechner gegangen um ihn runterzufahren und denke, ich sollte vielleicht doch noch mal in die mails gucken. Welch ein Glück, dass ich das getan habe - der Newsletter war da. Ich habe uns sofort angemeldet, ich glaube es war eine halbe Stunde nach Ankunft der mail. Am nächsten Tag erfuhr ich dann, dass der Kurs schon voll sei. Unglaublich, aber es gab einen Ersatztermin und der war also am letzten Wochenende.
Wir waren 10 erfahrene Strickerinnen aus Deutschland, England/Luxemburg und Frankreich und ganz neugierig mit so einer großen Menge an Farben zu stricken bzw. zu malen. Um in das Thema hineinzukommen und ein Strickstück mit so vielen Farbnuancen zu gestalten sollten wir uns aus einer großen Menge Seerosenteich-Bildern von Monet das aussuchen, das uns am besten gefiel.
Der nächste Schritt war dann uns die zu dem Bild passenden Farben zusammenzusuchen. Hier sehr ihr meine Farben, allerdings fehlen inzwischen schon einige, die bereits im unteren Teil des Bildes eingearbeitet sind.
Danach haben wir das Einweben geübt und ich kam mir vor, als wenn ich das erste Mal stricken würde. Ich merke, jede Veränderung, die zum bereits eingeschliffenen Stricken dazukommt, schafft erst einmal Unsicherheit und verkrampfte Finger. Aber nach einer Weile lief es ganz gut, auch wenn ich immer wieder daran denken musste auch wirklich einzuweben.
So und das ist nun mein Werk. Ja - da guckt Ihr!!!! ;-))
Es sieht nicht sehr spektakulär aus und ich war auch während des Strickens enttäuscht wie ungleichmäßig mein Maschenbild war. Einerseits liegt es an der ungewohnten Handhaltung und dadurch habe ich wahrscheinlich meine Fadenspannung verändert. Anderseits sind es auch verschiedene Garnstärken. Nun ja, so richtig vom Hocker gehauen hat mich meine Strickarbeit im ersten Moment nicht.
Der große Aha-Effekt kam, als wir am Sonntagmorgen in den Seminarraum kamen und unsere Strickproben mit unseren Vorlagen an einer Pinwand befestigt waren. Es sah klasse aus und man konnte erkennen, dass wir alle in der sehr reduzierten und stilisierten Strickform den Charakter des Monetbildes getroffen hatten. Man darf sich das Strickbild nur einfach nicht von Nahem ansehen. Um es wirklich zu schätzen, sollte man am besten auch noch die Orignalvorlage daneben hinhängen, dann wirkt es erst so richtig.
Leider habe ich das Bild, das ich mir ausgesucht hatte, nirgendwo zum Verlinken gefunden. Ihr müsste es mir glauben, dass es ihm tatsächlich ähnlich sieht.
Aber letztendlich ging es nicht einzig um die Ähnlichkeit, sondern das Thema war das Farbensehen zu schulen, die vielen Nuancen einer Farbe aufzunehmen und dieses beim Stricken umzusetzten. Das geschickte Plazieren der Farben fand ich recht schwierig und zwischendurch habe ich es schlicht vergessen und blind in meine Strickkorb gegriffen. Man sieht es auch, denn einige Farbübergänge sind etwas zu krass geworden.
Auch das Einarbeiten der Highlight, besonderer Farben z.B. bei den Seerosen, die Stimmung oder das Besondere ins Bild bringen, fand ich nicht so einfach.
Wie man an Strickstücken die Kunst der Farbzusammenstellung und der Farbabstimmung umsetzt hat uns Rosemarie Kaufmann immer wieder auch an den Designs von
Kaffe Fassett erklärt und verdeutlicht.
Ach ja, von hinten sieht das Bild auch ganz schön abenteuerlich aus. Aber nach dem Befeuchten und Spannen kann man die überschüssigen Fäden abschneiden und dann wird es ordentlicher. Jetzt hoffe ich nur, dass ich auch wirklich alle Fäden gut eingewebt habe, sonst fallen die ersten Maschen gleich wieder.
Es war ein rundum gelungenes Seminar mit traumhaftem Wetter, wir konnten im Garten in der Sonne stricken. Um uns herum standen große Weidenkörbe mit nach Farben sortierter Wolle. Überall im Garten hingen Pullover und andere wunderschöne Strickstücke. Ach und außerdem wurden wir noch köstlich bekocht. Was will man mehr? Man sitzt zwei Tage im Wollparadies, kann Wolle befühlen, stricken, mit supernetten Mitstrickerinnen ratschen und essen.
In den nächsten Tagen möchte ich das Bild fertigstricken. Was ich daraus mache, weiß ich noch nicht. Hat jemand eine Idee?