Neun Tage Paris sind wie im Flug vergangen und ich weiß gar nicht wo ich mit dem Berichten anfangen soll. Wir haben unzählige Museen besucht und sind unendlich viel gelaufen. Auf jeden Fall habe ich begriffen wieso die Französinnen so schöne Beine haben und so schlank sind. Bei den vielen Treppen, die in der Metro oder in den Museen zu bewältigen sind, kann man nur dünn bleiben. Wir sind der Meinung, dass wir mindestens eine große vierstellige Summe an Stufen hinter uns gebracht haben und da zähle ich die 482 Treppen auf die Türme von Notre Dame nicht mit.
Heute mal ein kurzen Zwischenbericht zu meinen Eindrücken von der Pariser Woll- und Strickszene.
Ich fange einfach mal mit meinem aufregendsten Strick-Erlebnis an; ich bin in Paris zum Paris tricot Stricktreff gegangen. Julia hatte freundlicherweise angeboten mich anzukündigen, da sie in der mailing-Liste von "Paris tricot" ist.
Ich wurde nett empfangen und habe mit den sechs Französinnen, die zum Treffen gekommen waren gestrickt und mich ein wenig ausgetauscht. Dabei habe ich dann bitterst feststellen müssen, dass mein französisch ganz furchtbar eingerostet ist. Zum Glück verstehe ich es viel besser, als ich selber inzwischen spreche. Aber egal, es war ein schöner und interessanter Abend im Café Benjamin; leider war es sehr verraucht.
Die Strickerinnen haben alle schöne elegante Sachen gestrickt und auch tolle selbstgestrickte Kleidung (gestricktes Kleid, Pullover, eine Art Cape aus Kid Silk Haze mit einem Satinband zusammengehalten,...) getragen. Mir ist aufgefallen, dass niemand Socken gestrickt hat ....das würden mehr die Großmütter machen ;-)))
Mir ist schon bei meinem Zug durch die Wollgeschäfte aufgefallen, dass es kein einziges Sockenwollknäuel zu kaufen gab.
Ein absolutes Woll-, Knopf- und Bastelparadies habe ich im 3. Stock des "Le Bon Marché" bei der Metro Sèvres Babylone gefunden. Fast alle Rowan Qualitäten, Debbie Bliss, Noro, Anny Blatt, Bouton d'or, Phildar, Elle tricot, usw.
Die Preise sind ähnlich wie bei uns, evtl. ein bißchen teurer, aber viele Qualitäten waren in einer Art Schlußverkauf um 10%-30% herabgesetzt. Es ist nicht zu glauben, aber ich habe kein einziges Knäuel gekauft. Da ich so viel zu Hause habe, hat mich irgendwie nichts so richtig angesprungen.
Alle möglichen französischen und englischsprachigen Zeitschriften lagen zur Ansicht aus und die Kundinnen wurden ausgiebigst beraten. Das ist mir überall sehr positiv aufgefallen, dass der Kundenservice um einiges besser ist als bei uns in Deutschland.
Ich bin 2x im "Le Bon Marché" gewesen und jedes Mal war die Wollabteilung brechend voll, wie auch in einigen anderen Wollläden. Viele Strickerinnen haben sich Garn für Babykleidung gekauft. Ich muss sagen, ich war wirklich von der überaus perfekten Verarbeitung der Babysachen beeindruckt und von einer Kundin ganz besonders. In einem weißem Leinentuch eingeschlagen hat sie eine wunderschön gestrickte Babykombination mitgebracht und mit der Bedienung die nun wirklich perfekt passenden Knöpfe ausgesucht. Überhaupt, war mein Eindruck, dass sehr viel Babykleidung gestrickt wird, die unglaublich fein aussieht; natürlich aus den besten Wollen. Billigen Polyacrylramsch, wie er manchmal hier für Kinder genommen wird, weil es praktisch sei, habe ich in keinem der von mir besuchten Wollgeschäfte entdeckt.
Angeregt durch die Bücher in der Wollabteilung habe ich mich auch auf die Suche nach Strickbüchern gemacht.
Diese zwei Bücher habe ich sehr günstig bei Mona Lisait gekauft:
Es sind Übersetzungen von Hand Knits for the Home und Vintage Knits von Sarah Dallas. Beide Bücher hatte ich noch nicht und werde mit ihnen versuchen mein Strickfranzösisch zu verbessern.
Überhaupt ist mir in den Buchhandlungen aufgefallen, dass es recht viele Bücher zum Thema Stricken, Sticken, Häkeln, Nähen aber auch zum Basteln mit Perlen oder Malen gab. Scheinbar wird ein größere Menge englischsprachigen Strickbücher ins französische übersetzt, gefunden habe ich die Bücher von Nicky Epstein, Erika Knight, usw.
Das große Strickbuch von Katharina Buss habe ich ebenfalls auf französisch entdeckt.
Es ist ja nur eine Momentaufnahme, die ich hier schildere, aber irgendwie hat sich mir der Eindruck aufgedrängt, dass in Frankreich mehr gehandarbeitet wird und deshalb auch bessere und umfangreichere Literatur zu bekommen ist.
Selber habe ich kaum gestrickt, denn ich war am Abend so müde, dass ich zu nichts mehr in der Lage war. Dafür bin ich konditionell wieder fit und für die Bildung habe ich auch einiges getan.
Sonntag, 25. März 2007
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen